Start in die nächste Runde der Ortsplanungsrevision

25. Juni 2024

Am 2. Juli lädt die Gemeinde zu einem Informationsanlass zum Thema Ortsplanungsrevision ein. Bevor die Mitwirkung startet, möchten die Projektverantwortlichen zusammen mit dem Gemeinderat nochmals das Vorgehen aufzeigen, den Prozess erklären und die Überlegungen zur Umsetzung erläutern. Gemeindepräsident Peter Bruhin über die Hintergründe der Ortsplanung, den Prozess und was dabei herausgekommen ist.

Peter Bruhin, wieso muss die Ortsplanung in Wittenbach überarbeitet werden?
Mit dem revidierten Raumplanungsgesetz aus dem Jahr 2014 haben sich die Rahmenbedingungen nicht nur auf nationaler, sondern auch auf kommunaler Ebene stark gewandelt. Im Zentrum steht dabei die Siedlungsentwicklung nach innen. Nachdem der Kanton St. Gallen die neuen Bestrebungen im kantonalen Planungs- und Baugesetz umgesetzt hat, sind nun die Gemeinden verpflichtet, ihre Planungsinstrumente ebenfalls bis spätestens 2027 anzupassen.

Welche Bedeutung hatte das Gemeindeentwicklungskonzept?
Mit dem Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) wurde die Basis für die anstehende Ortsplanungsrevision gelegt. Abgeschlossen wurde die Entwicklung im Frühjahr 2022. Ziel hierbei war es, die langfristige gesamträumliche Entwicklung der Gemeinde zu planen und die strategischen Leitplanken zu legen. Ebenfalls wurden die Gebiete zur qualitätsvollen Innenentwicklung festgelegt.

Was geschah seither?
Mit dem GEK wurden die Leitplanken zur Gemeindeentwicklung gesetzt. Dann wurde die Richtplanung in Angriff genommen. Daraus resultieren drei Richtplankarten. 1. Siedlung, Frei- und Grünräumen, Landschaft und Umwelt. 2. Fuss- und Radverkehr, Infrastruktur und übrigen Nutzen. 3. Öffentlicher und mobilisierter Individualverkehr, Infrastruktur und übriger Nutzen. Darauf folgte die Erarbeitung der Zonenplanung und des Baureglements mit Anhängen. Diese sind grundeigentümerverbindlich.

Wie wurde die Ortsplanung erarbeitet?
Der Prozess wurde begleitet unter einer breiten Mitwirkung von Behördenvertretern, Fachgruppen und der Bevölkerung. Die Vertretung aus der Bevölkerung setzte sich zusammen aus Vertreter aus Politik, Gewerbe und verschiedenen Interessengruppen. Die erarbeiteten Zwischenschritte wurden den verschiedenen Echogruppen immer wieder präsentiert und die Inputs wieder verarbeitet.  Insgesamt waren über 70 Personen in den Prozess einbezogen. Dieser breit abgestützte Einbezug ist eine grosse Stärke des vorliegenden Entwurfs.

Was waren die grössten Herausforderungen?
Die Ausgangslage für die Revision der Ortsplanung ist das bestehende Dorf. Das tönt zwar banal, zeigt aber auf, dass die Möglichkeiten für Neugestaltungen begrenzt sind. Zum Beispiel können Hauptverkehrsachsen nicht verlegt werden. Unter den gegebenen Umständen war es darum anspruchsvoll, die sehr unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen, der allen passt. Aber ich finde, dass dies sehr gut gelungen ist.

Was liegt nun vor?
Nach vier Jahren Bearbeitung der Ortsplanungsrevision liegt nun ein breit diskutierter Entwurf vor, der in sich sehr stimmig ist. Wesentliche Entwicklungen sind dort vorgesehen, wo die Betroffenen bereits schon abgeholt worden sind. Es liegen nun Rahmenbedingungen vor, mit denen sich Wittenbach quantitativ und qualitativ weiterentwickeln kann. Natürlich konnten nicht alle Einzelinteressen berücksichtigt werden. Das Gesamtpaket ist aber sehr gut durchdacht, macht Wittenbach wieder handlungsfähig und macht Freude für die Umsetzung. An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich bei allen, die bei der Erarbeitung beigetragen haben.

Wann startet die Mitwirkung?
Wir laden die Bevölkerung im September zu vier unterschiedlichen Themenabenden ein und bieten dort im Beisein von jeweiligen Experten den Rahmen für konkrete Fragen zu den Plänen. Im Anschluss dieser Themenabenden starten wir dann auch mit der Mitwirkung. Wie bereits beim Gemeindeentwicklungskonzept werden wir auch hier mit den E-Mitwirkung arbeiten. Dabei kann jeder einzelne konkrete Feedbacks zu den Richtplänen, Baureglement und Zonenplan machen.

Infoanlass Ortsplanungsrevision
2. Juli, 19.00 Uhr, Aula Sonnenrain
Aufzeigen des Vorgehens
Erläuterungen zum Prozess
Informationen zur Mitwirkung

 

Ortsplanung